Besser bekannt als „Hyperaktiv“. Ein Hyperkinetisches Kind ist unfähig sich längere Zeit auf bestimmte Details zu konzentrieren. Sie neigen dazu, sich allzu schnell ablenken zu lassen. Sie reagieren oft aggressiv und werden in der Schule meist als Störenfriede abgestempelt.
Hyperaktive Kinder sind unaufhaltsam, laufen von einem Gegenstand zum nächsten, ohne lange bei einem zu verweilen. Sie können den Drang nach immer neuen Unternehmungen nicht unterdrücken. Sie reden auch unheimlich viel und sind kaum zu bremsen. Im Gegensatz ist es dem Kind möglich sich für wenige Minuten an der Mutter anzukuscheln, was den Eindruck erweckt, das dass Kind sich schon zügeln könnte, wenn es nur wollte.
Nur kleine Reize reichen aus, um das Kind von seinem jetzigen Tun abzulenken. Da es ihm nicht möglich ist, schnell genug zwischen wichtigen Reizen und unwichtigen zu unterscheiden. Was zu Frust und Wutausbrüchen führt oder zum plötzlichen weinen.
Das Kind reagiert sofort, ohne die Folgen zu beachten. Die plötzlichen Wutausbrüche enden häufig in Unfällen und Verletzungen. In neue Situationen wird meist planlos und unberechenbar reagiert. Es kann Abstände in Räumen nur schwer abschätzen und stößt daher oft mit Gegenständen wie Bett und Schrank zusammen.
Die meisten Kinder haben Schwierigkeiten sich die Schuhe zuzubinden oder die Knöpfe der Jacke zu schließen, da auch die Hand-Augen-Koordination gestört ist. Daher ist auch die Fähigkeit von Ballspielen, Balancieren und Fahrradfahren sehr beeinträchtigt.
Weiterhin haben sie Schwierigkeiten sich an Regeln und Normen zu halten. Ihr Verhalten führt sehr oft zu Schwierigkeiten in der Gruppe, die in Aggressionen unterschiedlichster Weise gipfeln. Dieses auffällige Verhalten führt meist dazu das die Kinder in der Gruppe nicht anerkannt werden und als Außenseiter dastehen. Daher haben die Kinder meist ein geringes Selbstwertgefühl, durch das immer wieder abgelehnt werden.
Die Ursache des Hyperkinetischen Syndrom ist nicht bekannt. Sowohl eine frühkindliche Hirnschädigung als auch ernährungsbedingte Ursachen stehen im Raum.
Maßnahmen:
Neben Medikamenten, Feingold-Diät (Verzicht auf Geschmacksverstärker, Farbstoffe) und Verhaltenstherapie versucht man in der Familie selbst zu helfen.
Die Familiensituation sollte so strukturiert wie möglich sein. Damit es dem Kind besser gelingt, sich im Raum zu orientieren. Wenn das Kind gegen die aufgestellten Regeln rebelliert, sollte es konsequente Maßnahmen geben. Da nur zu häufig die Situation außer Kontrolle gerät, kann man Wortsignale („Auszeit“) vereinbaren, die jegliches Verhalten stoppen und keine Diskussionen mehr zulassen. Somit wird dem Kind die Möglichkeit gegeben aus seiner eigenen Situation zu gelangen und sich und alle Beteiligten beruhigen können. Die Übernahme von Pflichten zuhause geben dem Kind Verantwortung und erhöht damit das Selbstbewusstsein. Immer wiederkehrende Aufmunterungen und Erfolgserlebnisse bauen das Selbstwertgefühl wieder auf. Zwischen zwei Aufgaben (z. B. bei den Hausaufgaben) sollte für genug Bewegung gesorgt werden.
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